Das Geheimnis der Templer der Ursprung des Ordens

Dieser einführende Vortrag schildert die historischen Hintergründe, vor denen sich die Entwicklung des ersten geistigen Ritterordens in Europa abspielt, und präsentiert die Protagonisten bei der Gründung des Ordens.

Die dramatischen gesellschaftlichen Verhältnisse am Anfang des zweiten Jahrtausends nach Christi (1000-1100) sind gekennzeichnet von der Dekadenz, dem Recht des Stärkeren und der Gewalt seiner unerbittlichen Willkür. Es sind raue und dunkle Zeiten. Eine Degeneration der moralischen Werte verbreitet sich in Kirche und Gesellschaft. Das alte Rittertum, ursprünglich zum Schutz der Menschen ersonnen, entwickelt sich zu einem Raubrittertum, das sich ohne Erbarmen am Elend anderer bereichert.

Der Aufruf zum Kreuzzug durch Papst Urban II. stellt in dieser Situation einen kurzfristigen Ausweg dar, um dem Ideal des Ritters eine neue Aufgabe zu geben.  Die Ostkirche verzweifelt unter dem Ansturm des Islam und die Heilige Stadt, in der der Erlöser gekreuzigt wurde, ist für christliche Pilger nahezu unerreichbar geworden.

Doch nach der Eroberung Jerusalems stellt sich eine Gruppe von frommen Rittern, die sich dem Schutz der Pilger und der heiligen Stätten verschrieben hatte, die unvermeidliche Frage nach der Vereinbarkeit eines spirituellen Weges mit der offensichtlichen Notwendigkeit, das eigene Leben und das der anderen mit der Waffe verteidigen und manchmal töten zu müssen.

Bernhard von Clairvaux gibt dem ersten geistigen Ritterorden der Christenheit seine spirituellen Grundlagen. Seine Lehre gleicht auf erstaunliche Weise der Mentalität der buddhistischen Shaolinmönche, der Samurai und der Unterweisung des Krishna in der indischen Tradition. Der Templer muss in sich die Vereinigung zweier scheinbar gegensätzlicher Prinzipien bewirken: er muss das Krieger- und Priestertum gleichzeitig in sich verwirklichen.

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