Kabbalah
Die Kabbalah, wörtlich für “Überlieferung”, unterscheidet man grob in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Obwohl der Begriff aus der hebräischen Tradition stammt, finden wir in ihr Einflüsse aus unterschiedlichen Religionen.
Die theoretische Kabbalah hat ihre eigenen Regeln für die Interpretation der Heiligen Schrift und behauptet, dass es einen verborgenen Aspekt, eine geheime Unterweisung in ihr gibt.
In ihrem praktischen Teil beschäftigt sich die Kabbalah vor allem mit der Frage, wie man über die Anrufung bestimmter Worte und Gottesnamen eine Veränderung des Bewusstseins erfahren und mit den Engeln – und sogar Gott selbst – in direkten Kontakt treten kann.
Das Wort “Kabbalah” heißt soviel wie “Tradition” oder “Überlieferung”.
Diese Überlieferung reicht den Kabbalisten zufolge bis auf den Patriarchen Abraham zurück. Es ist derselbe Abraham, den Juden, Christen und Muslime nicht per Zufall als ihren gemeinsamen Stammvater betrachten, weshalb sich die Lehren der Kabbalah – in mehr oder weniger offensichtlicher Form – auch in allen drei Weltreligionen wiederfinden.
Das hebräische Wort “QBLH” kann man auch mit “von Mund zu Ohr” übersetzen. Deshalb bezieht sich die Kabbalah im tieferen und ursprünglichen Sinn auf die alte und geheime Überlieferung, die nur vom Vater an den Sohn, d.h. vom Meister an den Schüler weiter gegeben wurde.
Was diese Lehre der Kabbalah im aufkeimenden Christentum anbelangt, so hatte der Messias die Lehren von Abraham und Moses, d.h. die von ihnen offenbarten Kenntnis (oder Gnosis), wörtlich wiedergegeben. Aber hinter den scheinbar einfachen und leicht verständlichen Worten stand die gesamte, von Vielen nicht verstandene Tradition Israels.